Neben der Bekämpfung des Elends in der Welt muss die Bekämpfung der Armut im eigenen
Land eine hohe Priorität haben. Das fordert die Schweizer Nationalkommission Justitia
et Pax. Es sei inakzeptabel, dass sich die Armen in der Schweiz angesichts des Elends
in der Dritten Welt nicht zu beklagen hätten. Das schreibt die bischöfliche Kommission
in einer Mitteilung an diesem Mittwoch. Armut niste sich auch in den reichen Ländern
wie der Schweiz ein, selbst wenn dies kaum sichtbar sei. Laut Caritas seien rund zehn
Prozent der Schweizer Bevölkerung von Armut betroffen. Gegen diesen Warnruf wenden
sich nun verschiedene Kreise mit dem Hinweis, dass die Schweiz kaum von Armut reden
könne. Als Kronzeuge wird der Schweiz das „wirkliche“ Elend in der Dritten Welt entgegen
gehalten. Gegen diesen Vergleich erhebt Justitia et Pax Einspruch. Es sei nicht zulässig,
die Nöte der Schweizer Armen damit zu relativieren, dass es noch ärmere Menschen gebe. (pm
27.01.2010 mg)